Przejdź do treści

IV Festiwal Muzyki Oratoryjnej MUSICA SACROMONTANA 2009 DE

  • 2009

PROGRAM FESTIWALU
 

  SONNABEND 26. September 2009, 20:30 Uhr

Die Jahreszeiten auf dem Heiligen Berg – Konzert zum 200. Todestag von Joseph Haydn

Joseph Haydn: Die Jahreszeiten (Introduktion – Der Herbst)
Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
Astor Piazzolla: Die vier Jahreszeiten in Buenos Aires

Breslauer Solistenensamble „Ricordanza“
Wiktor Kuzniecow jr. – Violine

Moderation: Alina Kurczewska
 

  SONNTAG 27. September 2009

– 11:30 Uhr Musikalische Meditation vor dem Gottesdienst – Heiligberger Kapelle
– 12:00 Uhr Heilige Messe für Józef Zeidler
– 17:00 Uhr Heilige Messe für die Gebrüder Koperski – mit Beteiligung des Knaben- und Männerchors der Posener Philharmonie „Posener Nachtigallen“ („Poznańskie Słowiki“) unter der Leitung von Prof. Stefan Stuligrosz

 SONNTAG 27. September 2009, 18:00 Uhr

Stanisław Moniuszko: St.-Peter-Messe B-Dur
Maksymilian Koperski: Messe „Auf den Stufen…“ aus den Heiligberger Sammlungen

Knaben- und Männerchor der Posener Philharmonie „Posener Nachtigallen“ („Poznańskie Słowiki“)
unter der Leitung von Prof. Stefan Stuligrosz
Begleitung an der Orgel: Maciej Bolewski

Moderation: Grzegorz Pecka
 

 SONNABEND 3. Oktober 2009, 20:30 Uhr

Maximilian Dietrich Freisslich: Psalm Dixit Dominus (Musik des alten Danzig)
Johann Sebastian Bach: Doppelkonzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1043
Adam Jędrowski: Litanei ex D (aus den Heiligberger Sammlungen)

„Capella Gedanensis“
unter der Leitung von Prof. Dr. Alina Kowalska-Pińczak

Solisten:
Konstanty Andrzej Kulka – 1. Violine
Katarzyna Kowacz – 2. Violine
Elżbieta Boguszewska – Oboe
Barbara Bajor – Fagott
Jolanta Grzona-Worzała – Sopran
Alina Kowalska-Pińczak, Sylwia Falecka – Alt
Romuald Szyszko – Tenor
Miłosz Gałaj – Bariton
Adam Okrój – Bass

Kommentar: Andrzej Januszajtis

 SONNTAG 4. Oktober 2009, 18:30 Uhr

Konzert zum 10-jährigen Bestehen des Landkreises Gostyń

Józef Zeidler: Requiem ex E (aus den Gnesener Sammlungen)
Józef Zeidler: Pastorella ex G (aus den Gnesener Sammlungen)
Krzysztof Penderecki: Ein polnisches Requiem – „Agnus Dei“
Johann Sebastian Bach: Magnificat

Sängerensemble der Stadt Katowice “Camerata Silesia”
Orchester „Concerto Polacco”
Dirigentin: Anna Szostak

Kommentar: Bogusław Tabaka

:: Alle Konzerte finden in der Basilika auf dem Heiligen Berg bei Gostyń statt. ::

EINTRITT FREI

Karte


 



 

Das HEILIGBERGER FESTIVAL „MUSICA SACROMONTANA“
bei Gostyń/ PL


Vor mehr als vier Jahren entschieden wir uns, ein Festival der klassischen Musik in der großpolnischen Region zu organisieren. Aber gleich mit dieser Entscheidung kam auch die Sorge, ob sich hier, weit von den Großstädten entfernt, auch genügend Publikum dafür findet. Schnell aber merkten wir, dass diese Angst völlig unbegründet war. Jedes Jahr ist die Basilika bis auf den letzten Platz von begeisterten Musikfreunden, die sich die Konzerte anhören wollen, gefüllt. Diese Tatsache bestätigt uns in unserer Auffassung, dass auch hier ein riesiger Bedarf, klassische Musik unmittelbar und persönlich zu erleben, besteht. Jedes Jahr laden wir deshalb die besten Chöre, Orchester, Solisten und Dirigenten zum Festival „Musica Sacromontana“ auf den Heiligen Berg ein. Wir wollen, dass in dem wunderbaren Innenraum der Basilika die allerbeste Musik in der vortrefflichsten Ausführung erklingt.

Nicht weniger wichtig ist der Aspekt der Bildung und der Breitenwirkung. Es soll das Erbe der großen Komponisten, die hier auf dem Heiligen Berg bei Gostyń lebten und wirkten, nicht nur bewahrt, sondern auch der Wissenschaft und Öffentlichkeit weitgehend zugänglich gemacht werden. Die vor Kurzem im Kloster beendeten Archivarbeiten offenbaren uns die wertvollen Schätze, die wir besitzen. Dank der Musik, die wir Polen, Europa und der ganzen Welt präsentieren, wird Gostyń und seine Umgebung zu einem besonderen Ort. Auf dem Heiligen Berg werden wunderbare musikalische Traditionen fortgeführt. Außerdem werden alle Konzerte aufgezeichnet und als Doppel-Tonträger (CD) nach jedem Festival herausgegeben. Die Alben, die gemeinsam mit dem Polnischen Rundfunk herausgegeben werden, sind in renommierten Musikfachgeschäften in ganz Polen sowie über das Internet erhältlich. Wir laden Sie sehr herzlich zum 4. Festival der klassischen Musik „Musica Sacromontana” 2009 nach Gostyń ein und wünschen Ihnen wunderbare Konzertstunden auf dem Heiligen Berg!

Krzysztof Fekecz
Präsident des Józef-Zeidler-Musikvereins


 



 

Die HEILIGBERGER MUSIK


Die Musik wurde zu einem Markenzeichen der Stadt Gostyń dank der Komponisten, die unweit der Stadt auf dem Heiligen Berg (Święta góra) lebten und wirkten, sowie der herausragenden Musiker, die deren Werke nach Jahren wieder zum Klingen brachten. So wird es auch in diesem Jahr sein.
„Wenn Du die vier Jahreszeiten hören möchtest, dann empfehle ich Dir Vivaldi. Und wenn Du die vier Jahreszeiten sehen möchtest, dann komm auf den Heiligen Berg oder schau Dir dieses Fotoalbum an!“, schreibt der Bischof Józef Zawitkowski in der Einleitung des von Bruder Franciszek Kiklica herausgegebenen Bildbands, der Fotografien des Gostyner Marienheiligtums zu den verschiedenen Jahreszeiten enthält.
Und wenn Sie sich für einen Besuch auf dem Heiligen Berg bei Gostyń entscheiden, dann werden Sie dort noch viel mehr erleben! Die Bilder des Albums werden durch das große musikalische Werk des venezianischen Komponisten und Priesters Antonio Vivaldi, und nicht nur dadurch, ergänzt.
Während des 4. Festivals der klassischen Musik, der „Musica Sacromontana“ 2009, auf dem Heiligen Berg wird versucht, die Frage zu beantworten, ob und in welcher Weise Stanisław Moniuszko das Schaffen des Gostyńer Komponisten Maksymilian Koperski beeinflusste. Stanisław Moniuszko gilt nach Frédéric Chopin als der wichtigste polnische Vertreter der Romantik. Sein musikalisches Werk hat einen ausgeprägten patriotischen und nationalen Charakter und ist häufig am Stil des polnischen Volkliedes angelehnt.

Viele offene Fragezeichen gibt es ebenfalls zu Adam Jędrowski, der, um nicht im Schatten Zeidlers zu stehen, die Stadt Gostyń verließ. Erst nach seinem Tode kehrte er wieder zu seinem größten „Konkurrenten“ zurück. Seine Musik erklingt im Rahmen unseres Festivals zum ersten Mal.
Die Heiligberger, die Gnesener sowie die Grätzer Musiksammlungen weisen eine enorme musikalische Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert in Großpolen auf. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich auch, ein paar kleine, da die Auswahl sonst zu groß wäre, aber prägnante Fragmente aus den Danziger Sammlungen zu präsentieren. Es wird einer der Schätze der Stadt Danzig, der Psalm „Dixit Dominus“ von Maximilian Dietrich Freisslich, zu Gehör gebracht.
In handschriftlicher Überlieferung sind 29 Werke Józef Zeidlers erhalten geblieben. Auf dem Heiligen Berg bei Gostyń, dem Ort ihrer Entstehung, sind bislang zehn von ihnen neu aufgeführt und auf Tonträgern aufgenommen worden. Diese Musikstücke können neben den Werken der großen Meister der klassischen Musik erfolgreich bestehen. Das meint Julian Gembalski, Professor an der Kattowitzer Musikakademie, Komponist, Dirigent, Orgelspieler und Orgelbauer. Für das Abschlusskonzert des Festivals steht auf dem Programm Musik von Johann Sebastian Bach, von Józef Zeidler und – das erste Mal bei „Musica Sacromontana” – von Krzysztof Penderecki.


Wojciech Czemplik
Künstlerischer Leiter


 




 

DER HEILIGER BERG bei Gostyń
Das zentrale Marienheiligtum im Erzbistum Posen


Seit vielen Jahrhunderten gilt der Hügel in der Nähe der Stadt Gostyń als heiliger Berg. Die erste, durch Wunder berühmt gewordene „Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes” besteht hier seit dem Jahre 1468. Bereits 1512 nannte der Posener Bischof Jan Lubrański diesen Ort „locus sacer” (lat. „heiliger Ort“) und „locus Matri Dei” (lat. „Ort der Mutter Gottes”). Aufgrund des Anstiegs der Pilgerzahl und der hier geschehenen Wunder wurde im selben Jahr ein größeres Gotteshaus errichtet.
Der durch ein Wunder geheilte, großpolnische Magnat Adam Florian Konarzewski war der erste Stifter der neuen Kirche auf dem Heiligen Berg. Dank ihm und seiner Witwe, Zofia von Opaliński, wurde das heute noch stehende Gotteshaus, die „Basilika zu Ehren der unbefleckten Empfängnis der Hl. Jungfrau Maria und des Hl. Philipp Neri”, in den Jahren zwischen 1676 und 1698 erbaut.
Das Bauwerk wurde von demselben italienischen Architekten, Baldassare Longhena, wie sein Vorbild, das venezianischen Gotteshaus „Santa Maria della Salute”, entworfen. Die mächtige Kuppel, die Sakristei sowie die Klosterbauten entwarf und gestaltete hingegen Pompeo Ferrari, ein Hauptvertreter des späten italienischen Barock in Westpolen. Am Bau beteiligten sich auch berühmte Baumeister, wie z.B. Catenazzi.
Der Heilige Berg erhielt 1971 wegen seiner geschichtlichen, architektonischen und geistlichen Vorzüge von Papst Paul VI den Ehrentitel „Basilica minor“. 2008 wurde die ganze Klostergemeinschaft vom polnischen Präsidenten durch die Anerkennung als nationales Geschichtsdenkmal gewürdigt. Die Basilika auf dem Heiligen Berg „stellt den einzigen, wahrhaftig italienisch-barocken Import in Polen dar“, so der Präsident in seiner Festrede.
Die Hausherren des Heiligberger Sanktuariums sind Mitglieder der Kongregation des Oratoriums des Hl. Philipp Neri, auch Philippiner genannt. Sie wurde hier 1669 als erste Kongregation in Polen errichtet.
Die Schönheit der Gegend und die außergewöhnliche geistliche Atmosphäre machen aus dem Barockkomplex bei Gostyń ein beeindruckendes Zentrum der vielfältigen seelsorgerischen Tätigkeit. Der Heilige Berg fasziniert nicht nur durch das Charisma der versammelten Gemeinde und die Pflege der traditionellen Klostermusik, sondern vor allem auch durch die Wiederentdeckung großartiger einheimischer Komponisten, wie Józef Zeidler und Maksymilian Koperski.


Jakub Przybylski COr.
Direktor des Festivals